Sonntag, 31. Dezember 2017

...Lasst uns ins nächste Jahr stolpern ♥

2017 ist nur noch ein paar Stunden alt. - perfekt also, um es revue passieren zu lassen. Welche Vorsätze hatte ich? Welche konnte ich umsetzen - und welche waren totaler bullshit? Ich finde es immer super spannend bei anderen zu sehen, welche Vorsätze sie sich nehmen und wenn sie dann am Ende des Jahres da sitzen und erzählen, ob sie irgendwas umsetzen konnten. Und nun sitz ich hier und mache mir Gedanken. Gedanken über ein - für mich - absolutes scheißjahr 2017.
Und welche guten Vorsätze gibt es bei mir für 2018?

Meine Vorsätze von 2017:

•Zum einem wollte ich mehr Sport machen. Ich habe einen körperlich anstrengenden Beruf und da ist es umso wichtiger, Sport als Ausgleich zu haben. Also habe ich mich in der ersten Hälfte des Jahres in einem Fitnessstudio angemeldet und bin brav 2-3 mal die Woche dahin gegangen. Ich hab mich super gefühlt und auch die Waage hat es mir gedankt. Leider war dieser Motivationsschub nur von kurzer Dauer und in der zweiten Hälfte war ich wieder das faule Stück Scheiße. Also wieder so, wie man mich kennt. Das Fitnessstudio bucht weiter schön ab und mein Wohlfühlkörper wird zum Michelinmännchen. Läuft also bei mir.

•Ein weiteres Ziel von mir war es, dieses Jahr wieder coole Bands live zu sehen und ein bisschen raus zu kommen. Da an Urlaub dieses Jahr noch nicht zu denken war, fand ich es umso wichtiger gute Musik genießen zu können. Unter anderem durfte ich K.I.Z., Deichkind und Kraftklub dieses Jahr live sehen & auch für nächstes Jahr sind schon ein paar Sachen in Planung.

•Schon lange fühlten mein Freund und ich uns nicht mehr wohl und wir suchten vergeblichst nach einer neuen Wohnung. Nachdem es 2016 schon nicht geklappt hatte, haben wir uns so sehr gewünscht, es dieses Jahr in die Hand nehmen zu können. Wir wurden oft enttäuscht und waren echt frustriert. Ich hätte niemals gedacht, dass es für 2 junge Menschen so schwer sein kann, eine Wohnung zu finden. Aber im Juli war es dann endlich soweit und bis jetzt sind wir sehr glücklich mit der Entscheidung.

Und wie beende ich dieses Jahr mit der ungeraden Zahl? Richtig - Ich schreibe negative Dinge auf und verbrenne die Zettel. Ich will nächstes Jahr mehr zu mir selbst finden und dafür muss ich das schlechte hinter mich lassen. Das klingt vielleicht nach diesem typischen "New Year, new me" scheiß, aber ich freue mich richtig auf das kommende Jahr. Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich wieder hier schreiben und schauen, was ich umgesetzt habe und was wiedermal völliger Blödsinn war. Ich bin gespannt! Aber erst einmal:

Meine Vorsätze für das nächste Jahr:


•Im Frühjahr/Sommer werde ich meine Gesellenprüfung haben & natürlich rocken. Und dann werde ich im Sommer keine Azubine mehr sein, sondern Gesellin. Ich scheiß mir jetzt schon in die Hose, wenn ich daran denke - aber das ist egal. Ich werde das meistern!


•Mein Freund und ich möchten seit 4 Jahren wegfahren, aber nie hat es geklappt. Aber dieses Jahr! Dieses Jahr wirds weg gehen, wohin ist egal. Ich bin mir sicher, dieses Jahr schaffen wir es. Generell mchte ich im nächsten Jahr wieder viedle schöne Momente mit ihm erleben.


•Sport - das immer lästige Thema. Ich glaube das ist so ein Vorsatz, den sich fast jeder macht, oder? Aber ehrlich jetzt, ich werde wieder Sport machen!

•Ich möchte wieder mehr festhalten. Früher hatte ich immer eine kleine Kamrea dabei und habe alles fotografisch festgehalten. Irgendwie habe ich das total aus den Augen verloren in den letzten Jahren. Deswegen möchte ich 2018 wieder mehr Schnappschüsse sammeln.



•In den letzten Wochen beschäftige ich mich mehr mit Nachhaltigkeit & auch, wenn es nur ein bisschen ist, möchte ich nachhaltiger leben. Und selbst wenn ich es nur mit kleinen Gesten mache - Wie einen Coffe to go Becher durch einen Thermobecher ersetzen - dann habe ich schon jede Menge Müll vermieden.

•Dann möchte ich mehr zu mir selbst finden. Ich will lernen, Zeit mit mir selbst zu verbringen und diese sinnvoll zu nutzen. Es ist okay, wenn man mal traurig ist - aber wenn Abende, an denen ich alleine bin nur in deep mood passieren, dann ist das - für mich - nicht mehr okay. Ich möchte mit mir selbst befreundet sein, schließlich lebem meine Seele und mein Körper für immer zusammen.
•Und als letztes würde ich 2018 gerne Gebärdensprache lernen. Ich habe eine ganz liebe Freundin, die selbst hörbehindert ist und lernt, auch ohne Worte zu sprechen. An Weihnachten hat sie ein Weihnachstlied gesungen, mit ihren Händen & es gepostet (KLICK ♥ und ihr kommt zum Video) . Das fand ich so faszinierend. Wir haben im Salon ein paar taube Kunden und die Vorstellung, mich auch nur Ansatzweise mit ihnen unterhalten zu können ist wunderbar. Und auch so, man weiß ja nie wofür es gut ist. Mal sehen ob und wie ich das umgesetzt bekomme, aber ich werde daran arbeiten!


 Puh, während ich das hier schreibe merke ich erst einmal, was ich mir da eigentlich alles vorgenommen habe, haha. Aber das wird! Ich bin sehr optimistisch was das neue Jahr angeht. Und wenn es genauso scheiße wird wie 2017, dann tanze ich nächstes Jahr um diese zeit eben auf dem Trümmerhaufen. Wichtig ist nur, dass meine Freunde und Familie mit mir zu meinem schrägen Soundtrack des Lebens dancen.
Bleibt gesund und munter meine Lieben, ich wünsche euch die Sterne! ♥















Sonntag, 10. Dezember 2017

2017: Das Jahr der geführchteten Momente

das Jahr neigt sich dem Ende zu und wenn ich so darüber nachdenke, gab es kaum ein Jahr das so gefürchtet war wie dieses. Oft male ich mir die verschiedensten Szenarien aus und überlege, wie ich wohl darauf reagieren würde, damit ich im Falle der Situation vorbereitet bin. So im Nachhinein betrachtet totaler Schwachsnn, denn in den besagten Momenten wurde ich meist so dermaßen überrumpelt, dass meine ausgeklügelten Pläne da auch nichts geändert haben. Heute zeige ich euch meinen ganz persönlichen Jahresrücklick mit Momenten, vor denen ich so eine Angst hatte - und sie rückblickend betrachtet doch besser gemeistert hab, als gedacht.

• Januar •
Im Januar hatte ich den ersten Teil meiner Gesellenprüfung. Diese hat man nach 1 1/2 Jahren und sie macht 25% meiner Endnote aus. Diese Prüfung ist sowohl schriftlich, als auch praktisch und man muss im Vorhinein schon einiges planen und vorbereiten, um am Tag X nicht blöd dazu stehen. Wunderbar, da ich ja so enorme Prüfungsangst hab. Ich hab bereits 2 Monate vorher nicht mehr vernünftig geschlafen, hab viel geheult und geübt wie'n blöder um nicht vollkommen zu verkacken. Das war für mich körperlich, sowie psychisch eine richtig starke Belastung. Aber hey, wisst ihr was? Ich war Klassenbeste


Ebenfalls im Januar musste ich erkennen, dass Menschen die mir sehr wichtig waren, nicht dass gleiche Wichtigkeitsgefühl in mir sehen. Ich habe Freunde verloren, mit denen ich eigentlich noch im Altersheim zusammen im Schaukelstuhl chillen wollte. Aber naja, so ist das. Jeder Liebeskummer geht irgndwann vorbei und im Nachhinein erkenne ich sogar, dass diese Freundschaftliche Trennung längst überfällig war - zumindest für mich.


• März •

Ich bin sehr experimentierfreudig mit meinen Haaren, sitze als Friseurin an der Quelle und musste im März lernen, dass auch Haare irgendwann aufgeben. Ich hatte ja schwarze Haare und wollte unbedingt wieder eine Blondine werden - gesagt, getan. Das Ende vom Lied war, dass meine Haare im wahrsten Sinne des Wortes abgefallen sind und ich eine Kurzhaarfrisur bekomnmen musste + eine schreckliche Haarfarbe. Mir ist, was meine Haarlänge und Schnitt angeht fast alle egal, aber ich wollte niemals einen Kurzhaarschnitt. Da ich meinem Papa sehr ähnlich sehe war ich immer der festen Überzeugung, dass ich mit kurzen Haaren auch als Mann durchgehe und das wollte ich nicht. Und zack, ich musste für meine eigene Dummheit büßen. Jetzt im Nachhinein bin ich zwar schlauer und meine Haare wachsen wieder (und ich bin endlich blond haha)) aber so eine Erfahrung muss für mich trotzdem nicht mehr zwingend sein.















• Juni •
Mein Freund und ich hatten endlich eine neue Wohnung gefunden, der Vertrag war unterschrieben, die alte Wohnung gekündigt und die Kartons gepackt - da wollte der bisherige Mieter nen miesen machen und doch in seiner Wohnung bleiben. Er wollte seine Kündigung zurück ziehen. Damit hat er nicht nur mich, sondern auch unsere neue Vermieterin total bekloppt gemacht. Ich war auf der Arbeit, als ich auf einmal den Anruf bekam. Und innerhalb von 2 Minuten hat ein erwachsener Mann es geschafft, mich und meinen Freund obdachlos werden zu lassen. Ich hatte wirklich existenzängste, da wir unsere derzeitige Wohnung ja schon gekündigt hatten. Noch dazu konnte ich meinem Freund nichts davon erzählen, da er 3 Tage vor seiner Ihk Prüfung stand und sowieso schon mit den Nerven blank lag. Am Ende haben wir zum Glück gewonnen und konnten (fast) ohne Probleme in die neue Wohnung einziehen. Der Rückzug der Wohnungskündigung war nämlich nicht rechtens und so musste der gute Mann sich leider aus unserer neuen Wohnung verpissen. Rückblickend betrachtet bin ich hier sogar richtig stolz auf mich, da ich die ganzen unangenehmen Telefonate allein geführt habe und einen Mann, der doppelt so alt ist wie ich verbal auf die Fresse gegeben habe.

 • Juli •
"Family is forever" sag ich mir immer, aber dennoch ist es etwas, was mit Mühe aufrecht erhalten werden muss. Genauso wie Beziehungen und Freundschaften. Leider hab ich das in diesem Jahr etwas aus den Augen verloren und war zu sehr mit mir selbst beschäftigt. Das hatte zur Folge, dass durch ein paar unglückliche Vorfälle und meinem Rückzug, ich einen riesen Streit mit meiner Schwester hatte. Ich bin ein extrem Harmoniebedürftiger Mensch und das Wissen, dass jemand sauer auf mich ist oder verletzt ist raubt mir den Schlaf. Es gehört zu den schlimmsten Dingen, die mir widerfahren können und auf einmal kam diese Situation auch noch von meiner Schwester aus. Zum Glück haben wir uns zusammen gesetzt, geheult und uns mit Vorwürfen beschleudert, bis wir am Ende dann im Arm der anderen lagen. Mir ist egal ob ich eine Bilderbuch- oder Albtraum- Familie habe, für mich ist es das wichtigste. Auch, wenn ich es nicht immer zeigen kann & ich bin froh, dieses Gespräch mit meiner Schwester gehabt zu haben.


• November •

Und das schlimmste zuletzt - Den Tod eines geliebten Menschen. Im November ist unser geliebter Opi verstorben. Es war für uns alle eine absolute Ausnahmesituation, die uns regelrecht erschlagen hat. Aber ich glaube jeder, der schon mal einen geliebten Menschen verloren hat, kennt diese Ohnmacht. Oft habe ich überegt, wie ich wohl in diesem Moment reagieren werde, aber als der Moment dann da war, hat mein Geist sich einfach ausgeschaltet und mein Körper ist in Schockstarre verfallen. Es war der mit Abstand schlimmste Moment dieses Jahr für mich und ich bin ehrlich, ich habe das alles immer noch nicht genug verarbeitet. Aber was ich immer wieder (mit schrecken) festelle: Die Welt dreht sich weiter. Und auch mein Leben geht weiter. Ich hab schon ein paar geliebte Menschen in meinem Leben durch den Tod verloren, aber ich bin immer noch da. Und diese Erkenntnis macht mich wütend und traurig, aber so ist nun mal das Leben...

Auch 2018 werden wieder Situationen auf mich zukommen, wovor es mir jetzt schon graut. Sicherlich wird dieses Jahr auch einige Dinge für mich bereit halten, von denen ich jetzt noch nicht mal etwas ahne. Aber ich kann für das Jahr 2017 sagen: Nichts ist so schlecht, dass nicht auch was gutes dran ist. Denn ich bin mit jeder Situatin etwas mehr gewachsen und habe mich selbst neu kennen gelernt, bin an meine Grenzen gekommen und habe sie neu definiert. Und so schlimm wie all das war, so schön war es auch.

Sonntag, 26. November 2017

stop wishing. start doing.


Mein Freund und ich haben uns fest vorgenommen, diesen Spruch mehr und mehr umzusetzen. Zu oft sitzen wir da, träumen vor uns her und merken, wie wir immer deprimierter werden, weil diese Träume so unerreichbar klingen. Dann fragen wir uns, wie andere das denn immer schaffen. "Sie waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort" reden wir uns ein, um eine plausible Erklärung zu haben und unsere Träumereien abwinken zu können. Aber Fakt ist, dass einem nichts in den Schoß fällt - oder zumindest nur sehr selten - und man hart für etwas arbeiten muss. Sei es in etwas besser werden, sich etwas aufbauen oder sonst was. Diese Menschen, auf die wir insgeheim so neidisch sind - Diese Dinge, die für uns so unerreichbar scheinen gibt es nur, weil sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Und auch das kann man nur, wenn man seinen gewohnten Ort verlässt.
Wir sollten öfter Mutausbrüche haben und öfter zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Träume, die jetzt so unerreichbar sind kann man runter brechen, und immer wieder in kleinen Schritten näher kommen.

Hier ein kleines Beispiel: Mein Traum ist es, irgendwann einen Hippie Bus zu haben. Dieser Traum ist für mich in moment Welten weit weg und totaler Humbug. Aber wenn ich ihn in viele kleine Ziele aufteile, klingt das auf einmal gar nicht mehr so blöd.
- Trinkgeld sparen
- Führerschein machen
- Fahrpraxis bekommen
- Weiter sparen
- Immer wieder Angebote checken
- Mit erfahrenden Leuten darüber sprechen
- Suchen, wo man mal einen Hippie Bus probefahren kann
- Wenn genug Geld gespart, Autos besichtigen
- Hippie Bus kaufen
Um das zu visualisieren kann man sich zb ein Visionboard machen, auf denen Bilder vom Bus sind, um immer an sein Ziel erinnert zu werden. Man kann sich eine Spardose in Form des Busses kaufen usw. Und um seine kleinen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren, schreibt man sich die in den Kalnder und schaut, das man diese verfolgt. Dann kann man das noch weiter runterbrechen.
Aus Trinkgeld sparen wird dann immer Samstag der To do Punkt
- Trinkgeld in die Bus Spardose werfen
Aus Führerschein machen werden dann wöchentlich die Aufgaben
- Zur Fahrschule gehen
- Theorie lernen
- Fahrstunden machen
- usw
So wirkt dieses riesige, aus der Luft gegriffende Ziel auf einmal ganz klein und so machbar. Auf einmal hat man nicht der das Gefühl, seine kleine Blase großartig verlassen zu müssen, um am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein. Die Erfolgsgefühle sind größer und es lässt sich einfacher in den Alltag intigrieren.
Und so wird ganz schnell aus einem "Das schaff ich niemals" ein "Wow. ich bin schon bis hier gekommen, dann schaff ich es auch noch weiter" Nehmt euch ab und zu die Zeit um zu sehen, ob ihr noch auf dem richtigen Weg lauft, oder ob ihr vielleicht doch (warum auch immer) das Ziel mal aus den Augen verloren habt und sortiert euch neu. Nehmt euch jetzt einmal die Zeit, von mir aus eine Stunde. Setzt euch hin und überlegt. Überleg was dein Ziel ist und dann, wie du aus diesem riesen Ding viele kleine machst. Und dann überlegst du, wie du es brauchbar und realistisch umsetzen kannst. Wie viel Zeit du für was ungefähr brauchst und mach dir Notizen.
Stop dreaming. start doing.
Ich hoffe sehr, dass wir es umsetzen können. Und wenn es nur ein bisschen klappt, dann ist das so viel mehr, als hätten wir nur davon geträumt.
Vielleicht kann ich euch ja irgendwann davon erzählen, wie ich es geschafft habe, weniger zu träumen und mehr zu machen - und erfolgreich war.

Um meine neue Erkenntnis im nächsten Jahr immer bei mir zu haben, habe ich mir einen Kalender entworfen. Sowohl von außen, als auch von innen ist er komplett nach meinen Vorstellungen gestaltet. So kann ich mein Ziel im Auge behalten und selbst wenn ich mal vom Weg abkomme oder zweifel, so erinnert er mich immer wieder daran.

Was ist dein Traum? Und wie schaffst du es, ihm immer näher zu kommen? Lass es mich wissen!



Dienstag, 21. November 2017

Momente leben & genießen

Zu oft messen wir unser Leben in Erfolg, Geld und dem, was man erreichen soll. Aber warum messen wir unser Leben nicht mehr in Momenten, Zeit und Glück?

Macht es uns zu schlechten Menschen, wenn wir das, was wir haben nicht zu schätzen wissen? Es ist für mich ganz normal, eine Wohnung zu haben, unter einer warmen Decke zu schlafen und zum Mittag etwas zu essen. Aber es gibt genug Menschen, die dieses Privileg nicht haben und auch ich weiß, dass es nicht selbstverständlich ist.

Bevor ich meine Ausbildung angefangen habe, war ich lange Zeit arbeitslos und habe mir so sehr gewünscht, arbeiten zu gehen. Ich hatte tagtäglich das Gefühl, immer mehr den Anschluss zur Welt zu verlieren und immer mehr in einen aussichtlosen Teufelskreis zu geraten. "Gott, ist das eine scheißzeit", dachte ich immer. Doch rücklickend gesehen hatte ich dennoch viele schöne Tage. Doch vor lauter Selbstmitleid hab ich das gar nicht erkannt. Und heute ist sie vorbei, die vermeintliche Scheißzeit - die rückblickend gesehen trotzdem irgendwie geil war. Auf ihre einzigartige Weise. Viel zu selten genieße ich den Moment. Stattdessen rede ich mir viel zu oft ein, wie schlecht doch alles ist. Dabei haben wir doch nur dieses eine Leben, diese einen Freunde. Manche hat man ein Leben lang, manche nur kurz und manche, von denen man dachte, sie werden einen immer begleiten, sind plötzlich weg. Aber die Hauptsache ist doch, dass man in diesem Moment eine schöne Zeit mit ihnen hatte.

Das die Sonne auf- und untergeht ist für uns vollkommen normal. Doch wie oft sitzen wir einfach da, und genießen diesen Anblick? Ich für meinen Teil leider viel zu selten!

Wie oft ist uns wirklich bewusst, dass wir eine geile Zeit haben?

Während meiner Pubertät war - wie ist es auch anders zu erwarten - alles scheiße. Aber jetzt sitze ich viel zu oft mit meinen Jugendfreunden da und schwelge in Erinnerung. Hätte ich damals schon gewusst, wie intensiv das alles ist, hätte ich es dann anders wahrgenommen, anders gelebt? Und obwohl doch alles scheiße war, nenne ich es heute die "gute alte Zeit", trauere den Veränderungen hinterher und verpasse wohlmöglich die nächste Etappe meines Lebens. Vergesse, das hier und jetzt zu genießen, bevor auch das alles hier zu meinem "gestern" oder "früher" gehört.
Wir sind so vom Stress und schlechten Dingen geblendet, dass die Schönheit vollkommen auf der Strecke bleibt.
Ist das normal? Wird das mein ganzes Leben so gehen? Ich möchte lernen zu genießen. Die großen, die kleinen, die bedeutsamen und auch die (im ersten Moment) unbedeutsamen Ereignisse in meinem Leben.

"Nichts ist so schlecht, dass nicht auch was gutes dran ist"

Unsere erste Wohnung zum Beispiel, die war schrecklich. Wir haben immer gefroren und die Vermieter waren die Hölle. Jetzt sitze ich auf meiner Couch, in einer neuen Wohnung und erinnere mich wie stolz wir dennoch waren, auf eigenen Beinen zu stehen. An die Partys die wir dort feierten und die Tage, wo wir unseren Pool aufbauten und bei 35 Grad den ganzen Tag chillten. So frustriert wir über alles waren, so zusammengewürfelt unsere Möbel auch waren, das spielt jetzt im Nachhinein gar keine Rolle mehr. Denn wir hatten uns - und unsere eigene Bude.

Ich habe viel Zeit mit Bewerbungen schreiben, Vorstellungsgesprächen und dem frustriertsein verbracht. Ich konnte nicht verstehen, warum ich keine Arbeit gefunden habe. Doch wenn ich heute zurück denke, war es gut so. Ich wäre sonst nie zu meiner jetzigen Ausbildung und den Menschen gekommen, die mein Herz so stark eingenommen haben. - Und diesmal tue ich es! Ich versuche diese Zeit bewusst zu genießen. Irgendwann wird sie vorbei sein, ganz sicher. Und dann möchte ich nicht da stehen und mich wieder fragen, warum ich es nicht genossen hab. Mein hier und jetzt ist anstrengend, nervenraubend, tränenreich und gedankenverloren - aber mindestens genauso herzerwärmend, voller lachender Gesichter und guter Momente.

Ihr müsst euch nicht jede Minute einreden, euer Leben genießen zu MÜSSEN. Denn gerade die Momente, wo ihr euren Kopf aus- und euer Herz einschaltet, werden die  Momente sein, die für immer euren Körper einnehmen. Aber es schadet nicht, sich ab und zu wieder ins Gedächtnis zu rufen, dass selbst alltägliche, traurige oder nervende Dinge im Nachhinein wunderschön sind.
Dabei ist es egal ob es große Dinge wie Urlaube, Konzerte und Festivals oder kleine Dinge wie der Sonnenaufgang, einen bestimmten Duft oder einen Menschen um euch herum ist.

Denn ehe wir uns versehen ist sie vorbei, die "gute alte Zeit", aber ihr habt es in eurer Hand, aus dem Heute und dem Morgen ein herzerwärmendes, mit Liebe und Freude gefülltes Gestern zu machen.

Lasst euer Leben nicht einfach so passieren - schafft ein Bewusstsein für Schönheit.
Benutzt eure Sinne und seid stolz darauf, diese zu haben. 


Ich für meinen Teil bin halbblind und versuche mir täglich bewusst zu machen, wie stolz ich auf mein Augenlicht sein kann. Ich halte meine Momente gerne in Fotos und Bildern im Kopf fest. Dennoch darf ich die anderen Sinne nicht vernachlässigen. Irgendwann habe ich vielleicht kein Augenlicht mehr, dann will ich meine Erinnerungen schmecken, fühlen, hören und riechen können.
Schließt ab und zu mal eure Augen, um vom Wesentlichen abzulenken und euren Körper frei für anderes zu machen. Schließt eure Augen und konzentriert euch auf das was ihr hört, riecht, fühlt und schmeckt. - Ihr werdet schnell merken, wie wunderschön Dinge und Momente um euch herum werden und wie intensiv man etwas leben kann.

Dienstag, 23. Mai 2017

where are you, soulsister?

Gibt es sowas wie einen Seelenverwandten?
Ich glaube schon. Und ich habe sie bereits getroffen, meine Soulsister. Sie war meine Hoffung, meine Liebe, sie bedeutete mir unglaublich viel. Wir waren gute Freundinnen, sie gehörte zu meinen besten. Jedes noch so kleine Geheimniss kannte sie von mir. Wir waren uns sehr ähnlich, wie ich finde - oder? Seit ein paar Jahren haben wir keinen Kontakt mehr. Warum eigentlich? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es mir auch heute noch das Herz bricht. Viele Menschen sind gekommen und gegangen in meinem Leben, aber niemand hat solche Spuren bei mir hinterlassen. Sie ist ein so unfassbar intelligentes Mädchen - So eine intelligente Frau! Nach der 10en Klasse verließ ich die Schule und auf einmal wurde auch unser Kontakt weniger. Irgendwann fingen wir an, uns E-Mails zu schreiben, eine Art Brieffreundschaft. Sie hatte ihr Abi fertig und ich erfuhr, dass sie weggezogen ist. Und dumm wie ich bin, vergas ich ihr auf eine E-Mail zu antworten. Erst ein paar Tage, dann Wochen.. Bis heute habe ich ihr nicht geatnwortet. Ihre Handy Nummer änderte sich und seit dem habe ich nie wieder was von ihr gehört. Vor ein paar Monaten schrieb ich ihr zum Geburtstag eine Mail, jedoch blieb auch dies einseitig. Ich weiß nicht, ob die Adresse vielleicht einfach nur veraltet ist, oder ob ich nun nur noch eine veraltete Erinnerung aus ihrem Leben bin. Ich weiß es nicht, und es bricht mir das Herz. Selten habe ich es so bereit, einen Menschen aus meinem Leben gehen gelassen zu haben. Ich denke oft an sie, an meine Soulsister. Ich könnte es so gut verstehen, wenn sie mich nicht mehr kontaktieren will, vielleicht passe ich auch gar nicht mehr in ihr Leben? Aber es wäre so wunderschön, könnte ich das noch einmal erfahren & vielleicht dem Schicksal den Mittelfinger zeigen. Wer weiß, vielleicht hätte sich ja auch nach all den Jahren nichts verändert und wir wären Freundinnen, so wie früher...

Solltest du das hier lesen (auch, wenn ich das stark bezweifel) Ich denk an dich, denn wir wissen, wie das ist, weißt du noch? <3

Sonntag, 21. Mai 2017

Du bist ein Weltenverbesserer

Heutzutage möchte jeder ein Weltenverbesserer sein. Viele teilen ihr Leben im Internet, motivieren Menschen auf Instagram oder teilen alles auf Youtube. Ich habe das Gefühl, selten war der Drang sich mitteilen zu müssen, die Welt verändern zu müssen so groß wie jetzt. Aber gleichzeitig war die Ohnmacht, das Gefühl in der Menge unter zu gehen und nichts verändern zu können so groß wie jetzt. Aber warum? Die früheren Generationen mussten für ihr Recht, ihre Freiheit kämpfen. Sie mussten auf die Straße gehen und ihren Stimmen ein Gesicht geben. Sie mussten merken, dass sie alleine nichts verändern können, mussten viele Rückschläge einstecken und durften niemals aufgeben. Und sie haben viel erreicht. Für sich und auch für die nächsten Generationen - also für uns. Heute haben wir alles was wir brauchen. Wir müssen nicht in die Bibliothek, um uns zu bilden. Alles was wir wissen möchten ist ein Klick entfernt. Wir haben so viele Rechte, nie war es so einfach wie jetzt. Wir sind eine Maybe Generation, denn wir müssen uns nicht für ja oder nein entscheiden. Wir können im Bett liegen und unsere Einkäufe erledigen. Uns stehen so viele Türen offen, wir sind förmlich überfordert mit der ganzen Auswahl. Schule, Abi, Studium? Vielleicht doch lieber eine Ausbildung oder ein Leben als Influencer? Natürlich müssen wir für jedes Ziel pauken, kämpfen und eine Menge tun, aber dennoch fällt es uns doch alles irgendwie in den Schoß. Ich bin mit der ganzen Welt verknüpft wenn ich es will - und ich fühle mich so klein, so nichtig. Ich möchte die Welt verbessern. Nicht, damit sich jeder an mich erinnert, wenn ich einmal tot bin, sondern weil ich etwas schaffen möchte, dass vielen Menschen hilft - ein klein wenig die Welt verbessern eben. Denn auch, wenn wir die Generation Maybe sind, gibt es noch einiges, was nicht korrekt läuft in unserer Welt. Denn Fortschritt bedeutet auch immer ein Stück Rücktritt. Aber was kann man tun, um die Welt zu verändern? Ich als Ottonormalverbrauch, als kleine Null im World Wide Web, einer riesigen Welt kann doch nichts machen, geschweigedenn verändern, oder?
Es gibt aber doch nicht nur eine Welt. Jeder Mensch hat seine eigene kleine Welt. Und wenn ich am Ende des Tages dafür gesorgt habe, dass es einem Menschen besser geht, oder er im Bett liegt und seine Ansichten überdenkt wegen etwas, was ich gesagt habe, dann habe ich doch ein Stück weit die Welt verändert. Ich liebe interessante Menschen. Ich liebe es mit ihnen zu reden, ihnen zuzuhören, ihre Ansichten über das Leben zu erfahren und mich inspirieren zu lassen. Und wenn ich dann abends im Bett liege und über diese Menschen nachgedacht habe, dann herzlichen Glückwunsch, dann habt ihr meine Welt ein Stück weit verbessert. Teilt eure Gedanken mit der Welt - egal ob draußen auf der Straße oder im Internet. Es gibt bestimmt mindestens einen Menschen, bei dem ihr Anschluss findet. Vielleicht habt ihr Glück und es geht viral. Und selbst wenn nicht, dann gibt es da noch diesen einen Menschen, dem ihr zum nachdenken gebracht habt. Um das zu schaffen müsst ihr nichtmal eine riesige Idee haben oder sonst was erfinden. Oft sind es die kleinen Dinge im Leben, die schon etwas bringen. Ihr müsst nur diesen einen Schritt wagen und eure Comfortzone verlassen. Wenn ihr immer nur tut, was ihr könnt, dann werdet ihr immer da bleiben, wo ihr jetzt seid. Ihr werdet nicht dazulernen oder gar etwas verändern. Es ist mal wieder an der Zeit für einen Mutausbruch! Vielleicht fliegst du damit auf die Fresse. Aber wir können nicht verlieren, wenn wir jeden Verlust als Erfolg definieren. Selbst wenn es nicht funktioniert, du bist um eine Erfahrung reicher. Jeder der dich auslachen wird, der tut das nur, weil er sich nicht aus seiner Comfortzone getraut hat, nicht weiß wie es ist neues zu erfahren. Und jeder, der ebenfalls diesen Schritt gegangen und wie du gescheitert ist, der wird dich zu deinem Mutausbruch beglückwünschen und mit dir bedauern, dass es nicht geklappt hat. Aber vielleicht kommt es auch ganz anders. Vielleicht ist die Welt außerhalb deiner Comfortzone wunderbar. Vielleicht könntest du alles erreichen, was du willst und deine Träume Wirklichkeit werden lassen. Vielleicht, Vielleicht. Brich aus aus unserer Maybe Generation und lasse heute den ersten Tag deines neuen Lebens werden. Trage dazu bei, das auch wir Generation YES werden. Ich sage nicht, dass es einfach wird, aber welcher Weltenveränderer hatte es in der Vergangenheit schon einfach?