Mittwoch, 4. Juli 2018

Enukleation & Glasauge | Mir wird das Auge entfernt

In zwei Tagen ist meine Op.. Eine Op, bei der mir mein rechtes Auge entnommen, und später durch ein Glasauge ersetzt wird.
Ich habe viel und lange im Internet gesucht, denn ich hatte viele Fragen und Ängste. So wirklich fündig wurde ich leider nicht. Deswegen schreibe ich jetzt eben alles auf, vielleicht ist irgendwann jemand in meiner Situation und stolpert über diesen Blogpost.
Natürlich hattet ihr auch Fragen an mich und ich versuche, sie bestmöglich zu beantworten. In den folgenden Abschnitten findet ihr meine Gefühle, Gedanken und Fragen, die so bei mir reinflatterten.

Auf den Bildern zwischendurch könnt ihr sehen, wie das Auge sich immer weiter verändert hat.

Als erstes: Warum kriegst du ein Glasauge? Gibt es keine anderen Möglichkeiten?
Meinen gesamten Leidensweg niederzuschreiben würde den Rahmen sprengen. Deswegen die Kurzform: Ich bin seit Geburt an auf dem rechten Auge blind. Ich hatte nie räumliches Sehen oder sonst was. Da ich es aber nie anders kennen gelernt habe, hatte ich eigentlich kaum Einschränkungen in meinem Leben dadurch. 2014 wurde dann eine Netzhautablösung auf dem blinden Auge festgestellt. Diese war leider nicht mehr zu beheben, da sie schon weit fortgeschritten war & noch dazu die Operationen zu aufwendig sind, als das es sich um ein sowieso schon blindes Auge lohnt. So musste ich also beobachten, ob sich mein Auge verändert. Nach einem Jahr fingen die Beschwerden an und es entwickelte sich ein Glaukom. Umgangssprachlich eine Form des Grünen Stars. Ich habe seit dem an täglich Schmerzen. Und - was ich viel schlimmer finde - Seit diesem Tag schrumpft mein Augapfel. Mittlerweile ist mein Auge so klein, dass ich Mühe habe es offen zu halten. Es ist einfach eingefallen.
Ich wusste das es passiert, aber ich hätte nicht damit gerechnet, dass es so schnell passiert. Und da meine Augenhöhle langsam verkrüppelt, der Grüne Star schlimmer wird & auch die Schmerzen mittlerweile mein ständiger Begleiter sind, muss das Auge nun weichen.
Noch dazu könnte es sein, dass die Probleme auf das gesunde Auge überschlagen und das darf auf keinen Fall passieren, sonst bin ich wirklich am Arsch!
Das war die erste sichtbare Veränderung. Dort war mein Auge noch blau!



Als feststand, dass die Operation kommen wird & ich endlich ein handfestes Datum hatte, hab ich erstmal geweint. Geweint vor Freude, dass mein Leiden bald ein Ende hat. Geweint vor Angst, diesen Schritt wirklich zu gehen. Ich habe einfach aus Überforderung geweint. Mein ganzes Leben lang habe ich unter diesem blinden Auge gelitten. Ich hatte zwar generell wenig Einschränkungen, aber meine Psyche hat in all den Jahren immer mehr geliten. Kinder können grausam sein und Menschen Arschlöcher!
Mittlerweile war mein Auge irgendwas zwischen grün und Matschbraun
Was glaubst du, wie deine Zukunft damit wird?
Natürlich habe ich auch weiterhin ein paar Einschränkungen und Routinen, die ich lernen muss. Aber ich glaube, wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, ist es wie Kontaktlinsen tragen. Ich muss auf ein paar Dinge achten, zum Beispiel darf ich keinen Köpper mehr ins Wasser machen oder muss schneller Schutzbrillen tragen. Einerseits, um das Glasauge nicht zu beschädigen und andererseits, um auf mein gesundes Auge aufzupassen. Ich bin es gewöhnt auf mein Auge angesprochen zu werden. Erst, weil ich geschielt habe. Dann, weil Leute dachten ich nehme Drogen und zuletzt, weil es nunmal eingefallen und krüpplig war. Heutzutage sind die Glasaugen so gut gemacht, dass man kaum einen Unterschied feststellt. Und wenn mich doch mal jemand fragt, ja dann ist das eben so.

Uuuund hier kann man wunderbar beobachten, wie mein Auge langsam vor sich hin schrumpft
Die letzten Monate vergingen irgendwie viel zu schnell. Ich hatte gleichzeitig zu meinem bevorstehenden Op Termin meine Gesellenprüfung noch dazu. Ich musste viel vorbereiten und lernen. Oft hatte ich Konzentrationsschwierigkeiten, weil mein Hirn immer wieder mit "Heyyy, bald verlierst du dein Auge lülülülülü" um die Ecke kam. Es war regelrecht ein Wechselbad der Gefühle. Zwischen Ignoranz und Panikattacken, über Schlafstörrungen und Erbrechen war alles dabei. Ich glaube meine Psyche litt selten so sehr, wie die letzten 4 Monate. Aber ich wollte es so. Ich wollte, dass so schnell wie möglich nach meiner Prüfung die OP kommt & ich alles endlich hinter mir habe. Montag hatte ich meine letzte Prüfung, Freitag gehts unters Messer - und ich weiß noch nichtmal, ob ich bestanden habe.




 Kannst du deinen Beruf danach weiter ausüben?
Dadurch, dass ich diese Ausbildung zur Friseurin mit einem Auge gerockt habe, kann ich glücklicherweise JA sagen. Denn für mich ändert sich in sofern nur, dass ein neuer Platzhalter eingesetzt wird, ganz blöd gesagt.
Wow, dass ich irgendwann mein blindes Auge als "Glück" bezeichnen werde, hätte ich auch nie gedacht. Aber wieder einmal wurde mir gezeigt, das alles im Leben einen Sinn hat. Auch, wenn er nicht sofort erkennbar ist.

Und ich sehe es wirklich als Glück an, dass ich soweit nicht wirklich was neu lernen muss. Ich habe kein 3-dimensionales Sehen, welches mir genommen wird & das mein Gesichtsfeld nur halb ist, kenne ich auch.
Das Bild ist hässlich, i know. Aber es zeigt ganz gut, wie es im März aussah.
Wirst du dir ein crazy buntes Regenbogen Auge designern lassen?
Diese Frage habe ich wirklich oft bekommen! Ein Glasauge wird von der Krankenkasse übernommen, aber lediglich angepasst zum anderen Auge. Schließlich soll das Glasauge ja so wenig wie möglich auffallen.
Wobei ich sagen muss, dass ich wirklich Bock auf ein grünes und ein blaues Auge hätte.
Die Tage habe ich mit Freunden darüber gesprochen und ein Freund sagte, ich solle Geld sparen und mir dann so ein richtig cooles buntes Auge machen lassen, welches ich nur zu besonderen Anlässen trage. Eigentlich ist die Idee wirklich nice, deswegen mal sehen!
Tadaa, das ist der Ist-Zustand. Von meinem Auge ist nicht mehr viel übrig geblieben. Zwischen dem ersten und dem letzten Bild liegen nur 2 1/2 Jahre!
 Zuletzt kann ich sagen, dass ich wirklich im Reinen mit der Entscheidung bin und ich weiß, dass ich es wirklich will. Trotzdem habe ich natürlich große Angst. Es gibt viel, worum ich mich die letzten Monate kümmern musste. Viele liebe Menschen haben mich bis hier hin unterstützt. Freunde, Familie, sowie Fremde die ebenfalls Augenkrankheiten haben. ich bin in Foren aktiv gewesen und habe sogar jemand ganz lieben über Instagram "kennen gelernt". Sie trifft ein ähnliches Schicksal wie mich und wir gehen diesen Weg gemeinsam, obwohl wir Fremde sind.

Meine Angst ist nicht dem Glasauge geschuldet, sondern dem drum herum. Ich reagiere immer sehr stark auf Narkosen, muss mich teils tagelang übergeben oder liege flach. Ich habe das bei der Narkose Ärztin angesprochn und hoffe, dass es mir diesmal besser geht. Ich habe Angst vor dem "danach". Vor der ersten Zeit nach der Op, in der ich ein blaues Auge haben werde, als wäre ich verprügelt worden. Vor den Schmerzen, der ausklingenden Narkose und der Zeit, bis ich das Glasauge eingesetzt bekomme (in der Regel vergehen zwischen op und Glasauge ca. 2 Wochen) Ich habe Angst, dass ich enttäuscht werde und mein Aussehen danach ganz anders ist, als ich es mir vorstelle. Ich habe Angst, dass mein Auge so klein und hässlich bleibt und ich mein Leben lang so ein Hängeauge habe.
Ich habe Angst, dass mein Kopf nicht mitspielt und der Leidensweg größer ist, als ich vermute. Ich möchte nicht noch tiefer in Depressionen verfallen, als ich es nicht ohnehin schon wegem dieser blöden Behinderung bin. Was, wenn Komplikationen auftreten und es sich entzündet oder so?!

Aber hey, wie es wirklich ist, erfahrt ihr dann wohl auf meinem Instagram Account (faniille_vriik) und hier. Denn ich werde den Prozess so gut es geht festhalten.
Bleibt immer positiv ♥

Und sollten noch Fragen offen sein, gerne her damit!

Sonntag, 28. Januar 2018

3 Jahre Pillen-frei: 7 Dinge, die sich seit dem verändert haben & welche Alternativen es gibt.

7 Jahre habe ich damit verbracht, jeden morgen eine kleine Pille zu schlucken, um ohne große Bedenken Sex mit meinem Partner haben zu können. Doch mit 20 Jahren hatte ich die Nase voll davon, mir Hormone reinzuballern.
Doch mit dem Absetzen der Pille ist es nicht getan. Mein Körper durchlebte eine zweite Pubertät und auf einmal war ich gezwungen, mich über Alternativen zum geschützten Geschlechtsverkehr zu informieren - denn  eine Schwangerschaft ist keine Option für mich.
Ich muss gestehen, ich hatte ziemliche Angst davor, die Pille abzusetzen. Im Internet kusieren eine menge Erfahrungsberichte und Horrorstorys von Frauen, die ihre Hormone abgesetzt haben. Aber ist es eine Alternative, die Anti-Baby-Pille weiter in sich hineinzustopfen, weil es nunmal "das einfachste" ist? Für mich war es das jedenfalls nicht!

Und um euch ein wenig die Angst zu nehmen, habt ihr hier 7 Veränderungen, die ich durch das Absetzen der Pille bei mir wahrgenommen habe:

1. Stimmungsschwankungen
Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und gerade während meiner Pubertät hatte ich immer starke Stimmungsschwankungen. Ich war eine richtige Zicke. Besonders, wenn meine Periode bevorstand. Kurz nach dem Absetzen der Pille hatte ich das Gefühl, ein Hausdrache zu sein und mein Freund bekam die volle Ladung ab. Ich muss aber sagen, dass es sich sehr schnell gelegt hat und nach nichtmal 3 Monaten war es auf ein Minimum reduziert. Seit dem hab ich auch während meiner Periode viel seltender das Problem, dass ich extreme Schwankungen habe. Generell fühle ich mich ohne Pille viel ausgeglichender, was meinem Freund auch stark auffällt.

2. Periode
Leider habe ich, seit dem ich meine Periode kriege, immer mit starken Unterleib- sowie Rücken- und Kopfschmerzen zu kämpfen. Dies war auch ein Grund, weswegen ich damals die Pille haben wollte - Weil es ja so vielen Mädels damit so viel besser ging. In meinem Fall war es so, dass ich (auch mit Pille) starke Schmerzen und eine relativ lange Periode hatte. Was das angeht, habe ich also keine Veränderung wahrgenommen. Was den Zyklus angeht, hatte ich eine absolute Achterbahnfahrt. Mit 13 hatte ich einen sehr unregelmäßigen Zyklus. Durch das Einnehmen der Pille war das kein Problem mehr, plötzlich hatte ich schön alle 3 Wochen meine Periode. Als ich die Pille abgesetzt  hatte, war an einen geregelten Zyklus nichtmal zu denken. Mal alle paar Wochen, mal gar nicht. Bis heute führe ich einen Zyklus-Kalender, wo ich mir die Tage meiner Periode vermerke, damit ich eine Übersicht habe, wann ich meine Tage kriege. Und auch heute, 3 Jahre später hat sich das immer noch nicht zu 100% eingependelt. Ich würde sagen, im Normalfall bekomme ich so alle 5 Wochen meine Tage, aber es lässt sich immer noch nicht auf den Tag genau vorhersagen und es kommt auch immer noch durchaus vor, dass die Periode einfach mal komplett ausbleibt oder sich um 1-2 Wochen verschiebt.

3. Mein Hautbild
Pickel waren natürlich auch ein Bestandteil meiner Jugend. Ich hatte nie große Probleme mit unreiner Haut. Mitesser habe ich bis heute, aber diese richtigen Pickel haben sich bei mir immer schon in Grenzen gehalten, zumindest im Gesicht. Was ich allerdings verstärkt hatte, waren kleine Pickel im Schulter- sowie Dekolletébereich. Auch hier wieder ein klassischer Grund, weswegen ich mit der Pille angefangen habe:Welcher Teenie will schon Pickel?
Was das angeht, habe ich wirklich eine zweite Pubertät durchlebt. Ich habe im Gesicht mehr Probleme mit Pickeln bekommen und auch die nervigen Dinger an den Schultern sind wieder da. Ich hatte immer noch großes Glück, denn mein Hautbild war längst nicht so schlecht wie das von vielen anderen, die die Pille abgesetzt haben. Aber es ist schon so, dass ich mich seit dem mehr mit meiner Haut und der richtigen Pflege/Reinigung beschäftigen muss.

4. Selbstwahrnehmung
Auch hier hat sich bei mir einiges getan! Ich hatte in der Vergangenheit sehr große Probleme mit Selbsthass. Als ich mich damals mit dem Thema "Pille absetzen" das erste Mal beschäftigt habe, fiel ich aus allen Wolken, als ich gelesen habe, dass auch die Pille bei diesem Thema eine große Rolle spielt. Ich konnte es mir überhaupt nicht vorstellen und um so erstaunter bin ich heute, 3 Jahre später. Natürlich spielen bei solchen Themen mehrere Faktoren eine Rolle. Auch renne ich heut nicht durch die Straßen und betitel mich selbst als die geilste. Aber ich kann durchaus sagen, dass ich mich heute sehr viel wohler fühle in meinem Körper, als die 7 Jahre mit Pille.

5. Libido
Das sexuelle Verlangen kann durch die Pille erheblich eingeschränkt werden. Was bringt mir die Pille als Verhütungsmittel, wenn ich gar keine Lust mehr auf Sex habe? Leider geht es sehr vielen Frauen so, aber viele schämen sich darüber zu sprechen. Das ausbleiben der Libido kann sehr viele Gründe haben - die Pille ist leider einer davon. Und auch meine Libido hat sich seit dem Absetzen der Pille ins positive verändert.

6. Körpergeruch
Gerüche spielen eine große Rolle bei uns Menschen. So entscheidet der Geruch, ob wir genetisch zusammenpassen oder nicht. Empfinden wir den Körpergeruch eines Menschens als unangenehm, ist das Indiz darauf, dass unsere Gene nicht zusammenpassen und man sich mit diesem Menschen nicht fortpflanzen sollte.  Wir nehmen ihn zwar nicht aktiv wahr, aber bei der Partnerwahl ist er nicht wegzudenken. Viele Frauen berichteten darüber, dass sie seit dem absetzen der Pille ihren Partner nicht mehr riechen können. Davor hatte ich sehr große Angst. Ich muss sagen, dass dieser Punkt überhaupt kein Problem war, weil sich sein Geruch für mich nicht verändert hat. Allerdings - und das finde ich sehr erschreckend - hat mein Körpergeruch sich stark verändert. Auf einmal habe ich mich sehr viel stärker gerochen und auch meiner Umwelt ist aufgefallen, dass ich anders rieche. Ich hatte nie Probleme mit schwitzen, im Gegenteil. Ich habe nie geschwitzt & gefühlt kamen bei Hitze auf einmal Wasserfontänen (die auch noch riechen) aus mir raus. Rational betrachtet schwitze ich immer noch nicht viel, aber mehr als damals. Set dem ich darauf achte, dass meine Duschgels nicht mehr stark pafürmiert sind und ich einen Anti-Transpirant verwende, hat sich das mit meinem Körpergeruch sehr normalisiert.

7. Kopfschmerzen
Kopfschmerzen gehörten zu mir, wie mein Mittagessen auf der Arbeit. Eigentlich hatte ich, wenn ich zurückdenke, sehr oft Probleme damit. Seit dem ich auf die Pille verzichte ist auch das wesentlicher besser geworden. Klar, ich habe auch heute noch Kopfschmerzen, aber soooo viel seltender als noch vor ein paar Jahren. Und auch meine Migräne-Attacken sind stark zurück gegangen seit dem ich hormonfrei bin.

Und wie verhüte ich jetzt?
Durch das Absetzen der Pille war ich auch zwangsläufig gezwungen, mich aus meiner Comfort Zone zu bewegen und zu schauen, welche alternativen Verhütungsmittel es gibt & was für uns als Paar in Frage kommt. So haben wir also viel miteinander gesprochen und zusammen geguckt, was es überhaupt an Alternativen gibt. Der Klassiker ist natürlich das Kondom. Es schützt nicht nur vor Schwangerschaften, sondern auch vor übertragbaren Krankenheiten. Da ich aber zu der Sorte Frau gehöre, die solch eine panische Angst vor dem Schwanger-werden hat, war das Kondom allein keine Alternative für mich. Und sind wir mal ehrlich: In einer langjährigen Beziehung möchte man seinen Partner ohne Kondom lieben, zumindest ist das bei uns so. Trotzdem haben wir erstmal auf das Kondom zurückgegriffen und damit verhütet.
 Nachdem ich wusste, ich will keine Pille mehr, habe ich es erstmal mit dem NuvaRing versucht. (Für mehr Infos KLICK HIER) Dieser funktioniert von der Wirkungsweise her genauso wie die Pille, soll aber wesentlich weniger Nebenwirkungen haben. Als Alternative ist er in Ordnung, die Handhabung ist leicht aber für mich war es dennoch nicht das Richtige, weil ich auf Dauer lieber komplett Hormonfrei verhüten wollte. Wir haben wirklich viel hin und her überlegt und ich hatte auch mehrere Beratungsgespräche mit meinem Frauenarzt. Jetzt, nach drei Jahren haben mein Freund und ich uns für den Kupferball entschieden (Für mehr Infos HIER KLICKEN). Ich bin ehrlich, das Einsetzen war nicht schön, auch etwas schmerzhaft aber definitiv aushaltbar. Der Kostenfaktor schreckt etwas ab, da dieser nicht ganz günstig ist, jedoch aber für bis zu 5 Jahre hält. Das wären in meinem Fall 5,60€, die ich (umgerechnet) monatlich für mein Verhütungsmittel ausgebe. Das ist wesentlich günstiger als meine Pille, für die ich umgerechnet ca. 12€ im Monat bezahlt habe. Noch dazu muss ich nicht daran denken, morgens meine Pille zu nehmen und ich muss keine Angst haben, dass bei Durchfall oder Erbrechen nichts mehr wirkt. Ich muss lediglich ab und an mal ertasten, ob der Kupferball nch an Ort und Stelle sitzt und 2x jährlich zur Kontrolle zum Frauenarzt. Da ich aber sowieso 2x im Jahr zur Krebsvorsorge muss, ist das ein Abwasch. Was noch hinzuzufügen ist, ist der Umweltaspekt. Durch die Pille hatte ich viel Verpackungsmüll, dieser fällt natürlich beim Kupferball  auch weg. Da ich den Kupferball noch ganz frisch habe, kann ich leider auch nicht mehr dazu sagen. In den nächsten Monaten ist abzuwarten, wie mein Körper diesen annimmt, ob ich Nebenwirkungen habe etc.

Mein Fazit:
Ich kann verstehen, dass so viele die Pille verwenden. Schließlich gilt sie als sehr sicher, die Anwendung ist einfach und dadurch, dass es sehr weit verbreitet ist, gerät man damit halt eher in Kontakt, als mit den anderen Alternativen - Gerade als junges Mädchen, dass sich zum ersten Mal mit Verhütung auseinadersetzt. Jedoch kann ich aus meiner persönlichen Erfahrung heraus sagen, dass ich nie wieder die Pille nehmen will & auch mein Freund sagt, dass ich ohne die ganz anders bin. Natürlich muss das jeder für sich entscheiden, und auch hat jeder andere Erfahrungen. Aber wenn ich die Zeit zurück drehen könnte, würde ich meinem Teenie-Ich dazu raten, anders zu verhüten & die Pille ausm Körper zu lassen. Auch, wenn ich nie das Gefühl hatte Nebenwirkungen zu haben, so kann ich jetzt im Nachhinein sagen, dass ich sogar sehr viele hatte!

Wie sind deine Erfahrungen? Nimmst du die Pille, oder gibt es für dich eine alternative Verhütung? Lass es mich in den Kommentaren wissen!

Sonntag, 31. Dezember 2017

...Lasst uns ins nächste Jahr stolpern ♥

2017 ist nur noch ein paar Stunden alt. - perfekt also, um es revue passieren zu lassen. Welche Vorsätze hatte ich? Welche konnte ich umsetzen - und welche waren totaler bullshit? Ich finde es immer super spannend bei anderen zu sehen, welche Vorsätze sie sich nehmen und wenn sie dann am Ende des Jahres da sitzen und erzählen, ob sie irgendwas umsetzen konnten. Und nun sitz ich hier und mache mir Gedanken. Gedanken über ein - für mich - absolutes scheißjahr 2017.
Und welche guten Vorsätze gibt es bei mir für 2018?

Meine Vorsätze von 2017:

•Zum einem wollte ich mehr Sport machen. Ich habe einen körperlich anstrengenden Beruf und da ist es umso wichtiger, Sport als Ausgleich zu haben. Also habe ich mich in der ersten Hälfte des Jahres in einem Fitnessstudio angemeldet und bin brav 2-3 mal die Woche dahin gegangen. Ich hab mich super gefühlt und auch die Waage hat es mir gedankt. Leider war dieser Motivationsschub nur von kurzer Dauer und in der zweiten Hälfte war ich wieder das faule Stück Scheiße. Also wieder so, wie man mich kennt. Das Fitnessstudio bucht weiter schön ab und mein Wohlfühlkörper wird zum Michelinmännchen. Läuft also bei mir.

•Ein weiteres Ziel von mir war es, dieses Jahr wieder coole Bands live zu sehen und ein bisschen raus zu kommen. Da an Urlaub dieses Jahr noch nicht zu denken war, fand ich es umso wichtiger gute Musik genießen zu können. Unter anderem durfte ich K.I.Z., Deichkind und Kraftklub dieses Jahr live sehen & auch für nächstes Jahr sind schon ein paar Sachen in Planung.

•Schon lange fühlten mein Freund und ich uns nicht mehr wohl und wir suchten vergeblichst nach einer neuen Wohnung. Nachdem es 2016 schon nicht geklappt hatte, haben wir uns so sehr gewünscht, es dieses Jahr in die Hand nehmen zu können. Wir wurden oft enttäuscht und waren echt frustriert. Ich hätte niemals gedacht, dass es für 2 junge Menschen so schwer sein kann, eine Wohnung zu finden. Aber im Juli war es dann endlich soweit und bis jetzt sind wir sehr glücklich mit der Entscheidung.

Und wie beende ich dieses Jahr mit der ungeraden Zahl? Richtig - Ich schreibe negative Dinge auf und verbrenne die Zettel. Ich will nächstes Jahr mehr zu mir selbst finden und dafür muss ich das schlechte hinter mich lassen. Das klingt vielleicht nach diesem typischen "New Year, new me" scheiß, aber ich freue mich richtig auf das kommende Jahr. Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich wieder hier schreiben und schauen, was ich umgesetzt habe und was wiedermal völliger Blödsinn war. Ich bin gespannt! Aber erst einmal:

Meine Vorsätze für das nächste Jahr:


•Im Frühjahr/Sommer werde ich meine Gesellenprüfung haben & natürlich rocken. Und dann werde ich im Sommer keine Azubine mehr sein, sondern Gesellin. Ich scheiß mir jetzt schon in die Hose, wenn ich daran denke - aber das ist egal. Ich werde das meistern!


•Mein Freund und ich möchten seit 4 Jahren wegfahren, aber nie hat es geklappt. Aber dieses Jahr! Dieses Jahr wirds weg gehen, wohin ist egal. Ich bin mir sicher, dieses Jahr schaffen wir es. Generell mchte ich im nächsten Jahr wieder viedle schöne Momente mit ihm erleben.


•Sport - das immer lästige Thema. Ich glaube das ist so ein Vorsatz, den sich fast jeder macht, oder? Aber ehrlich jetzt, ich werde wieder Sport machen!

•Ich möchte wieder mehr festhalten. Früher hatte ich immer eine kleine Kamrea dabei und habe alles fotografisch festgehalten. Irgendwie habe ich das total aus den Augen verloren in den letzten Jahren. Deswegen möchte ich 2018 wieder mehr Schnappschüsse sammeln.



•In den letzten Wochen beschäftige ich mich mehr mit Nachhaltigkeit & auch, wenn es nur ein bisschen ist, möchte ich nachhaltiger leben. Und selbst wenn ich es nur mit kleinen Gesten mache - Wie einen Coffe to go Becher durch einen Thermobecher ersetzen - dann habe ich schon jede Menge Müll vermieden.

•Dann möchte ich mehr zu mir selbst finden. Ich will lernen, Zeit mit mir selbst zu verbringen und diese sinnvoll zu nutzen. Es ist okay, wenn man mal traurig ist - aber wenn Abende, an denen ich alleine bin nur in deep mood passieren, dann ist das - für mich - nicht mehr okay. Ich möchte mit mir selbst befreundet sein, schließlich lebem meine Seele und mein Körper für immer zusammen.
•Und als letztes würde ich 2018 gerne Gebärdensprache lernen. Ich habe eine ganz liebe Freundin, die selbst hörbehindert ist und lernt, auch ohne Worte zu sprechen. An Weihnachten hat sie ein Weihnachstlied gesungen, mit ihren Händen & es gepostet (KLICK ♥ und ihr kommt zum Video) . Das fand ich so faszinierend. Wir haben im Salon ein paar taube Kunden und die Vorstellung, mich auch nur Ansatzweise mit ihnen unterhalten zu können ist wunderbar. Und auch so, man weiß ja nie wofür es gut ist. Mal sehen ob und wie ich das umgesetzt bekomme, aber ich werde daran arbeiten!


 Puh, während ich das hier schreibe merke ich erst einmal, was ich mir da eigentlich alles vorgenommen habe, haha. Aber das wird! Ich bin sehr optimistisch was das neue Jahr angeht. Und wenn es genauso scheiße wird wie 2017, dann tanze ich nächstes Jahr um diese zeit eben auf dem Trümmerhaufen. Wichtig ist nur, dass meine Freunde und Familie mit mir zu meinem schrägen Soundtrack des Lebens dancen.
Bleibt gesund und munter meine Lieben, ich wünsche euch die Sterne! ♥















Sonntag, 10. Dezember 2017

2017: Das Jahr der geführchteten Momente

das Jahr neigt sich dem Ende zu und wenn ich so darüber nachdenke, gab es kaum ein Jahr das so gefürchtet war wie dieses. Oft male ich mir die verschiedensten Szenarien aus und überlege, wie ich wohl darauf reagieren würde, damit ich im Falle der Situation vorbereitet bin. So im Nachhinein betrachtet totaler Schwachsnn, denn in den besagten Momenten wurde ich meist so dermaßen überrumpelt, dass meine ausgeklügelten Pläne da auch nichts geändert haben. Heute zeige ich euch meinen ganz persönlichen Jahresrücklick mit Momenten, vor denen ich so eine Angst hatte - und sie rückblickend betrachtet doch besser gemeistert hab, als gedacht.

• Januar •
Im Januar hatte ich den ersten Teil meiner Gesellenprüfung. Diese hat man nach 1 1/2 Jahren und sie macht 25% meiner Endnote aus. Diese Prüfung ist sowohl schriftlich, als auch praktisch und man muss im Vorhinein schon einiges planen und vorbereiten, um am Tag X nicht blöd dazu stehen. Wunderbar, da ich ja so enorme Prüfungsangst hab. Ich hab bereits 2 Monate vorher nicht mehr vernünftig geschlafen, hab viel geheult und geübt wie'n blöder um nicht vollkommen zu verkacken. Das war für mich körperlich, sowie psychisch eine richtig starke Belastung. Aber hey, wisst ihr was? Ich war Klassenbeste


Ebenfalls im Januar musste ich erkennen, dass Menschen die mir sehr wichtig waren, nicht dass gleiche Wichtigkeitsgefühl in mir sehen. Ich habe Freunde verloren, mit denen ich eigentlich noch im Altersheim zusammen im Schaukelstuhl chillen wollte. Aber naja, so ist das. Jeder Liebeskummer geht irgndwann vorbei und im Nachhinein erkenne ich sogar, dass diese Freundschaftliche Trennung längst überfällig war - zumindest für mich.


• März •

Ich bin sehr experimentierfreudig mit meinen Haaren, sitze als Friseurin an der Quelle und musste im März lernen, dass auch Haare irgendwann aufgeben. Ich hatte ja schwarze Haare und wollte unbedingt wieder eine Blondine werden - gesagt, getan. Das Ende vom Lied war, dass meine Haare im wahrsten Sinne des Wortes abgefallen sind und ich eine Kurzhaarfrisur bekomnmen musste + eine schreckliche Haarfarbe. Mir ist, was meine Haarlänge und Schnitt angeht fast alle egal, aber ich wollte niemals einen Kurzhaarschnitt. Da ich meinem Papa sehr ähnlich sehe war ich immer der festen Überzeugung, dass ich mit kurzen Haaren auch als Mann durchgehe und das wollte ich nicht. Und zack, ich musste für meine eigene Dummheit büßen. Jetzt im Nachhinein bin ich zwar schlauer und meine Haare wachsen wieder (und ich bin endlich blond haha)) aber so eine Erfahrung muss für mich trotzdem nicht mehr zwingend sein.















• Juni •
Mein Freund und ich hatten endlich eine neue Wohnung gefunden, der Vertrag war unterschrieben, die alte Wohnung gekündigt und die Kartons gepackt - da wollte der bisherige Mieter nen miesen machen und doch in seiner Wohnung bleiben. Er wollte seine Kündigung zurück ziehen. Damit hat er nicht nur mich, sondern auch unsere neue Vermieterin total bekloppt gemacht. Ich war auf der Arbeit, als ich auf einmal den Anruf bekam. Und innerhalb von 2 Minuten hat ein erwachsener Mann es geschafft, mich und meinen Freund obdachlos werden zu lassen. Ich hatte wirklich existenzängste, da wir unsere derzeitige Wohnung ja schon gekündigt hatten. Noch dazu konnte ich meinem Freund nichts davon erzählen, da er 3 Tage vor seiner Ihk Prüfung stand und sowieso schon mit den Nerven blank lag. Am Ende haben wir zum Glück gewonnen und konnten (fast) ohne Probleme in die neue Wohnung einziehen. Der Rückzug der Wohnungskündigung war nämlich nicht rechtens und so musste der gute Mann sich leider aus unserer neuen Wohnung verpissen. Rückblickend betrachtet bin ich hier sogar richtig stolz auf mich, da ich die ganzen unangenehmen Telefonate allein geführt habe und einen Mann, der doppelt so alt ist wie ich verbal auf die Fresse gegeben habe.

 • Juli •
"Family is forever" sag ich mir immer, aber dennoch ist es etwas, was mit Mühe aufrecht erhalten werden muss. Genauso wie Beziehungen und Freundschaften. Leider hab ich das in diesem Jahr etwas aus den Augen verloren und war zu sehr mit mir selbst beschäftigt. Das hatte zur Folge, dass durch ein paar unglückliche Vorfälle und meinem Rückzug, ich einen riesen Streit mit meiner Schwester hatte. Ich bin ein extrem Harmoniebedürftiger Mensch und das Wissen, dass jemand sauer auf mich ist oder verletzt ist raubt mir den Schlaf. Es gehört zu den schlimmsten Dingen, die mir widerfahren können und auf einmal kam diese Situation auch noch von meiner Schwester aus. Zum Glück haben wir uns zusammen gesetzt, geheult und uns mit Vorwürfen beschleudert, bis wir am Ende dann im Arm der anderen lagen. Mir ist egal ob ich eine Bilderbuch- oder Albtraum- Familie habe, für mich ist es das wichtigste. Auch, wenn ich es nicht immer zeigen kann & ich bin froh, dieses Gespräch mit meiner Schwester gehabt zu haben.


• November •

Und das schlimmste zuletzt - Den Tod eines geliebten Menschen. Im November ist unser geliebter Opi verstorben. Es war für uns alle eine absolute Ausnahmesituation, die uns regelrecht erschlagen hat. Aber ich glaube jeder, der schon mal einen geliebten Menschen verloren hat, kennt diese Ohnmacht. Oft habe ich überegt, wie ich wohl in diesem Moment reagieren werde, aber als der Moment dann da war, hat mein Geist sich einfach ausgeschaltet und mein Körper ist in Schockstarre verfallen. Es war der mit Abstand schlimmste Moment dieses Jahr für mich und ich bin ehrlich, ich habe das alles immer noch nicht genug verarbeitet. Aber was ich immer wieder (mit schrecken) festelle: Die Welt dreht sich weiter. Und auch mein Leben geht weiter. Ich hab schon ein paar geliebte Menschen in meinem Leben durch den Tod verloren, aber ich bin immer noch da. Und diese Erkenntnis macht mich wütend und traurig, aber so ist nun mal das Leben...

Auch 2018 werden wieder Situationen auf mich zukommen, wovor es mir jetzt schon graut. Sicherlich wird dieses Jahr auch einige Dinge für mich bereit halten, von denen ich jetzt noch nicht mal etwas ahne. Aber ich kann für das Jahr 2017 sagen: Nichts ist so schlecht, dass nicht auch was gutes dran ist. Denn ich bin mit jeder Situatin etwas mehr gewachsen und habe mich selbst neu kennen gelernt, bin an meine Grenzen gekommen und habe sie neu definiert. Und so schlimm wie all das war, so schön war es auch.

Sonntag, 26. November 2017

stop wishing. start doing.


Mein Freund und ich haben uns fest vorgenommen, diesen Spruch mehr und mehr umzusetzen. Zu oft sitzen wir da, träumen vor uns her und merken, wie wir immer deprimierter werden, weil diese Träume so unerreichbar klingen. Dann fragen wir uns, wie andere das denn immer schaffen. "Sie waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort" reden wir uns ein, um eine plausible Erklärung zu haben und unsere Träumereien abwinken zu können. Aber Fakt ist, dass einem nichts in den Schoß fällt - oder zumindest nur sehr selten - und man hart für etwas arbeiten muss. Sei es in etwas besser werden, sich etwas aufbauen oder sonst was. Diese Menschen, auf die wir insgeheim so neidisch sind - Diese Dinge, die für uns so unerreichbar scheinen gibt es nur, weil sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Und auch das kann man nur, wenn man seinen gewohnten Ort verlässt.
Wir sollten öfter Mutausbrüche haben und öfter zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Träume, die jetzt so unerreichbar sind kann man runter brechen, und immer wieder in kleinen Schritten näher kommen.

Hier ein kleines Beispiel: Mein Traum ist es, irgendwann einen Hippie Bus zu haben. Dieser Traum ist für mich in moment Welten weit weg und totaler Humbug. Aber wenn ich ihn in viele kleine Ziele aufteile, klingt das auf einmal gar nicht mehr so blöd.
- Trinkgeld sparen
- Führerschein machen
- Fahrpraxis bekommen
- Weiter sparen
- Immer wieder Angebote checken
- Mit erfahrenden Leuten darüber sprechen
- Suchen, wo man mal einen Hippie Bus probefahren kann
- Wenn genug Geld gespart, Autos besichtigen
- Hippie Bus kaufen
Um das zu visualisieren kann man sich zb ein Visionboard machen, auf denen Bilder vom Bus sind, um immer an sein Ziel erinnert zu werden. Man kann sich eine Spardose in Form des Busses kaufen usw. Und um seine kleinen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren, schreibt man sich die in den Kalnder und schaut, das man diese verfolgt. Dann kann man das noch weiter runterbrechen.
Aus Trinkgeld sparen wird dann immer Samstag der To do Punkt
- Trinkgeld in die Bus Spardose werfen
Aus Führerschein machen werden dann wöchentlich die Aufgaben
- Zur Fahrschule gehen
- Theorie lernen
- Fahrstunden machen
- usw
So wirkt dieses riesige, aus der Luft gegriffende Ziel auf einmal ganz klein und so machbar. Auf einmal hat man nicht der das Gefühl, seine kleine Blase großartig verlassen zu müssen, um am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein. Die Erfolgsgefühle sind größer und es lässt sich einfacher in den Alltag intigrieren.
Und so wird ganz schnell aus einem "Das schaff ich niemals" ein "Wow. ich bin schon bis hier gekommen, dann schaff ich es auch noch weiter" Nehmt euch ab und zu die Zeit um zu sehen, ob ihr noch auf dem richtigen Weg lauft, oder ob ihr vielleicht doch (warum auch immer) das Ziel mal aus den Augen verloren habt und sortiert euch neu. Nehmt euch jetzt einmal die Zeit, von mir aus eine Stunde. Setzt euch hin und überlegt. Überleg was dein Ziel ist und dann, wie du aus diesem riesen Ding viele kleine machst. Und dann überlegst du, wie du es brauchbar und realistisch umsetzen kannst. Wie viel Zeit du für was ungefähr brauchst und mach dir Notizen.
Stop dreaming. start doing.
Ich hoffe sehr, dass wir es umsetzen können. Und wenn es nur ein bisschen klappt, dann ist das so viel mehr, als hätten wir nur davon geträumt.
Vielleicht kann ich euch ja irgendwann davon erzählen, wie ich es geschafft habe, weniger zu träumen und mehr zu machen - und erfolgreich war.

Um meine neue Erkenntnis im nächsten Jahr immer bei mir zu haben, habe ich mir einen Kalender entworfen. Sowohl von außen, als auch von innen ist er komplett nach meinen Vorstellungen gestaltet. So kann ich mein Ziel im Auge behalten und selbst wenn ich mal vom Weg abkomme oder zweifel, so erinnert er mich immer wieder daran.

Was ist dein Traum? Und wie schaffst du es, ihm immer näher zu kommen? Lass es mich wissen!



Dienstag, 21. November 2017

Momente leben & genießen

Zu oft messen wir unser Leben in Erfolg, Geld und dem, was man erreichen soll. Aber warum messen wir unser Leben nicht mehr in Momenten, Zeit und Glück?

Macht es uns zu schlechten Menschen, wenn wir das, was wir haben nicht zu schätzen wissen? Es ist für mich ganz normal, eine Wohnung zu haben, unter einer warmen Decke zu schlafen und zum Mittag etwas zu essen. Aber es gibt genug Menschen, die dieses Privileg nicht haben und auch ich weiß, dass es nicht selbstverständlich ist.

Bevor ich meine Ausbildung angefangen habe, war ich lange Zeit arbeitslos und habe mir so sehr gewünscht, arbeiten zu gehen. Ich hatte tagtäglich das Gefühl, immer mehr den Anschluss zur Welt zu verlieren und immer mehr in einen aussichtlosen Teufelskreis zu geraten. "Gott, ist das eine scheißzeit", dachte ich immer. Doch rücklickend gesehen hatte ich dennoch viele schöne Tage. Doch vor lauter Selbstmitleid hab ich das gar nicht erkannt. Und heute ist sie vorbei, die vermeintliche Scheißzeit - die rückblickend gesehen trotzdem irgendwie geil war. Auf ihre einzigartige Weise. Viel zu selten genieße ich den Moment. Stattdessen rede ich mir viel zu oft ein, wie schlecht doch alles ist. Dabei haben wir doch nur dieses eine Leben, diese einen Freunde. Manche hat man ein Leben lang, manche nur kurz und manche, von denen man dachte, sie werden einen immer begleiten, sind plötzlich weg. Aber die Hauptsache ist doch, dass man in diesem Moment eine schöne Zeit mit ihnen hatte.

Das die Sonne auf- und untergeht ist für uns vollkommen normal. Doch wie oft sitzen wir einfach da, und genießen diesen Anblick? Ich für meinen Teil leider viel zu selten!

Wie oft ist uns wirklich bewusst, dass wir eine geile Zeit haben?

Während meiner Pubertät war - wie ist es auch anders zu erwarten - alles scheiße. Aber jetzt sitze ich viel zu oft mit meinen Jugendfreunden da und schwelge in Erinnerung. Hätte ich damals schon gewusst, wie intensiv das alles ist, hätte ich es dann anders wahrgenommen, anders gelebt? Und obwohl doch alles scheiße war, nenne ich es heute die "gute alte Zeit", trauere den Veränderungen hinterher und verpasse wohlmöglich die nächste Etappe meines Lebens. Vergesse, das hier und jetzt zu genießen, bevor auch das alles hier zu meinem "gestern" oder "früher" gehört.
Wir sind so vom Stress und schlechten Dingen geblendet, dass die Schönheit vollkommen auf der Strecke bleibt.
Ist das normal? Wird das mein ganzes Leben so gehen? Ich möchte lernen zu genießen. Die großen, die kleinen, die bedeutsamen und auch die (im ersten Moment) unbedeutsamen Ereignisse in meinem Leben.

"Nichts ist so schlecht, dass nicht auch was gutes dran ist"

Unsere erste Wohnung zum Beispiel, die war schrecklich. Wir haben immer gefroren und die Vermieter waren die Hölle. Jetzt sitze ich auf meiner Couch, in einer neuen Wohnung und erinnere mich wie stolz wir dennoch waren, auf eigenen Beinen zu stehen. An die Partys die wir dort feierten und die Tage, wo wir unseren Pool aufbauten und bei 35 Grad den ganzen Tag chillten. So frustriert wir über alles waren, so zusammengewürfelt unsere Möbel auch waren, das spielt jetzt im Nachhinein gar keine Rolle mehr. Denn wir hatten uns - und unsere eigene Bude.

Ich habe viel Zeit mit Bewerbungen schreiben, Vorstellungsgesprächen und dem frustriertsein verbracht. Ich konnte nicht verstehen, warum ich keine Arbeit gefunden habe. Doch wenn ich heute zurück denke, war es gut so. Ich wäre sonst nie zu meiner jetzigen Ausbildung und den Menschen gekommen, die mein Herz so stark eingenommen haben. - Und diesmal tue ich es! Ich versuche diese Zeit bewusst zu genießen. Irgendwann wird sie vorbei sein, ganz sicher. Und dann möchte ich nicht da stehen und mich wieder fragen, warum ich es nicht genossen hab. Mein hier und jetzt ist anstrengend, nervenraubend, tränenreich und gedankenverloren - aber mindestens genauso herzerwärmend, voller lachender Gesichter und guter Momente.

Ihr müsst euch nicht jede Minute einreden, euer Leben genießen zu MÜSSEN. Denn gerade die Momente, wo ihr euren Kopf aus- und euer Herz einschaltet, werden die  Momente sein, die für immer euren Körper einnehmen. Aber es schadet nicht, sich ab und zu wieder ins Gedächtnis zu rufen, dass selbst alltägliche, traurige oder nervende Dinge im Nachhinein wunderschön sind.
Dabei ist es egal ob es große Dinge wie Urlaube, Konzerte und Festivals oder kleine Dinge wie der Sonnenaufgang, einen bestimmten Duft oder einen Menschen um euch herum ist.

Denn ehe wir uns versehen ist sie vorbei, die "gute alte Zeit", aber ihr habt es in eurer Hand, aus dem Heute und dem Morgen ein herzerwärmendes, mit Liebe und Freude gefülltes Gestern zu machen.

Lasst euer Leben nicht einfach so passieren - schafft ein Bewusstsein für Schönheit.
Benutzt eure Sinne und seid stolz darauf, diese zu haben. 


Ich für meinen Teil bin halbblind und versuche mir täglich bewusst zu machen, wie stolz ich auf mein Augenlicht sein kann. Ich halte meine Momente gerne in Fotos und Bildern im Kopf fest. Dennoch darf ich die anderen Sinne nicht vernachlässigen. Irgendwann habe ich vielleicht kein Augenlicht mehr, dann will ich meine Erinnerungen schmecken, fühlen, hören und riechen können.
Schließt ab und zu mal eure Augen, um vom Wesentlichen abzulenken und euren Körper frei für anderes zu machen. Schließt eure Augen und konzentriert euch auf das was ihr hört, riecht, fühlt und schmeckt. - Ihr werdet schnell merken, wie wunderschön Dinge und Momente um euch herum werden und wie intensiv man etwas leben kann.